Kategorie: Sachgebiet C

C-45: Was sind „Streupatronen“?

Worum geht es hier ?

Streupatronen sind Schrotpatronen bei denen die Schrotgarbe einen größere Streuung aufweist als bei normalen Schrotpatronen. Dazu wird in der Patrone ein sog. „Streukreuz“ eingebaut. Link-Tipp: Für mehr Details zum Thema Schrotpatronen gibt es einen umfangreichen Artikel in der Wikipedia.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Skeetpatronen
  • Schrotpatronen mit einer größeren Streuung als normal

Beispiele für falsche Antworten:

  • Eine spezielle Art der Büchsenmunition
  • Patronen bei denen die Streuung der Schrote verhindert wird

C-44: Was versteht man in der Waffentechnik unter einer „Zylinderbohrung“?

Worum geht es hier ?

Die Zylinderbohrung kommt bei Flinten zum Einsatz. Dort wird zur besseren Bündelung der Schrotgarbe oft eine Würgebohrung (Choke) eingesetzt (siehe Frage C-16). Bei Einsatz einer Würgebohrung verjüngt sich die Laufbohrung zum Austrittsende hin (konischer Verlauf). Setz man keinen Choke ein, so ist der Innendurchmesser des Laufs konstant, und die Bohrung ist somit zylindrisch. In diesem Fall liegt eine Zylinderbohrung vor.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Die Bohrung eines Schrotlaufs ohne Choke
  • Die Bohrung eines Schrotlaufs ohne Würgebohrung

Beispiele für falsche Antworten:

  • Felder und Züge im Lauf einer Büchse
  • Eine spezielle Bohrung zum Einsatz eines Stechers

C-43: Was sind „Laufhaken“?

Worum geht es hier ?

Der Laufhaken ist ein Bestandteil von Kipplaufwaffen. Er gehört zum Laufbündel und wird in ein dafür vorgesehenes Gegenlager am Verschlusskasten der Waffe eingehängt. Der Laufhaken ist somit ein elementarer Bestandteil des Verschlusses.

Laufhaken

Laufhaken einer Winchester Grand European

Beispiele für richtige Antworten:

  • Ein Teil des Verschlusses
  • Er dient zur Verbindung von Laufbündel und Basküle

Beispiele für falsche Antworten:

  • Ein spezieller Reinigungshaken benannt nach Dr. Konrad Lauf
  • Ein Haken am Gürtel des Jägers um das Tragen der Waffe beim Laufen zu erleichtern

C-42: Was sind „Signalstifte“?

Worum geht es hier ?

Signalstifte sind kleine Stifte, die signalisieren ob das Schloss einer Waffe gespannt ist. Sie befinden sich auf der Oberseite der Basküle. Ragen sie aus der Umgebung heraus, so ist das Schloss gespannt. Wenn sie bündig mit der Umgebung abschließen, so ist das Schloss nicht gespannt. Die Kontrolle kann entweder optisch erfolgen, oder indem man mit dem Finger darüberstreicht.

Achtung, Falle: bei einigen wenigen Waffen zeigen sie statt dessen an, ob sich eine Hülse/Patrone im Patronenlager befindet.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Eine Vorrichtung die Auskunft über die Spannung der Schlosse gibt
  • Bei einigen Waffen zeigen sie an, ob sich eine Hülse/Patrone im Patronenlager befindet

Beispiele für falsche Antworten:

  • Sie zeigen an ob die Waffe gesichert ist
  • Sie zeigen an ob die Waffe eingestochen ist

C-41: Welche Voraussetzung muss bei einer Flinte für ein treffsicheres Schießen gegeben sein?

Worum geht es hier ?

Die Frage zielt speziell auf Flinten ab. Dort gibt es nur eine sehr einfache Art der Visierung (nur ein Korn), und das Schießen damit geschieht mehr „aus dem Bauch heraus“ als bei einer Büchse mit einer aufwändigen Technik.

Daher ist es besonders wichtig, dass die Waffe an den Schützen angepasst ist („Der Lauf zielt, der Schaft trifft“),

Beispiele für richtige Antworten:

  • Die Waffe muss an den Schützen angepasst sein

Beispiele für falsche Antworten:

  • Die Lauflänge muss mindestens 76 cm sein
  • Treffsicheres Schießen ist nur mit Flintenlaufgeschossen möglich
  • Bei mehr als einem Lauf müssen diese übereinander gelagert sein

C-40: Darf eine Patrone ohne Rand aus einer Kipplaufwaffe verschossen werden?

Worum geht es hier ?

Ja – wenn die Waffe dafür ausgelegt ist. In den meisten Kipplaufwaffen ist der Rand schon allein deshalb notwendig, weil er für den Auswurf bzw. das Ausziehen der Patronenhülse nach dem Schuss genutzt wird. Wenn die Waffe für randlose Munition ausgelegt ist, dann wird dies auf andere Art und Weise gewährleistet.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Ja, wenn die Waffe dafür ausgelegt ist

Beispiele für falsche Antworten:

  • Nein, Kipplaufwaffen können nur Randpatronen verschießen
  • Randfeuerpatronen dürfen auch aus Kipplaufwaffen verschossen werden

C-39: Warum ist ein präzises Schießen mit Kurzwaffen nicht leicht?

Worum geht es hier ?

Zum einen führt der kurze Lauf der Waffen dazu, dass beim Austritt des Geschosses aus dem Lauf noch ein recht hoher Druck vorhanden ist und daher auch ein starker Rückstoß. Zum anderen ist der Abstand zwischen Kimme und Korn sehr klein, was das Zielen erschwert.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Weil Kurzwaffen schwerer ruhig zu halten sind als Langwaffen
  • Wegen der kurzen Visierlinie

Beispiele für falsche Antworten:

  • Weil Kurzwaffenkaliber in der Regel einen großen Umfang haben
  • Weil bei Kurzwaffen keine Visierung vorhanden ist

C-38: Wie verhalten Sie sich bei einem Versager?

Worum geht es hier ?

Zunächst sollte man 10 Sekunden warten und dabei die Waffe in Schussrichtung halten (Gefahr des Nachbrenners), bevor man den Verschluss öffnet und die Patrone entnimmt.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Ich warte ca. 10 Sekunden, öffne dann den Verschluss und entnehme die Patrone

Beispiele für falsche Antworten:

  • Ich öffne die Waffe sofort, um die Patrone zu entnehmen
  • Ich schlage die Waffe auf einen harten Gegenstand, damit der Schuss sich löst

C-37: Was versteht man unter einem Ejektor?

Worum geht es hier ?

Es ist der „running Gag“ beim ersten Schrotschuss: man klappt nach dem Schuss die Flinte auf und schwupp – die leeren Hülsen fliegen durch die Gegend. Schuld ist der Ejektor: er wirft die leeren Hülsen aus.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Eine Vorrichtung zum Auswerfen abgeschossener Hülsen bei Kipplaufwaffen

Beispiele für falsche Antworten:

  • Ein Auszieher für Patronen
  • Eine besondere Art von Putzstock

C-36: Was sind Randfeuerpatronen?

Worum geht es hier ?

Achtung, Verwechselungsgefahr: Dei Begriffe Randfeuerpatronen und Randpatronen beziehen sich auf vollig verschiedene Eigenschaften von Patronen. Randpatronen haben einen Rand und werden daher z.B. aus Kipplaufbüchsen verschossen. Bei Randfeuerpatronen erfolgt die Zündung nicht durch einen Schlag in das Zentrum des Patronenbodens, sondern an den Rand. Der Zündsatz befindet sich dort und nicht in der Mitte des Bodens.

Beispiele für richtige Antworten:

  • Patronen bei denen der sich der Zündsatz am Rand des Bodens befindet
  • Kleinkaliberpatronen

Beispiele für falsche Antworten:

  • Patronen mit einem Rand
  • Patronen die ein „R“ in der Kaliberbezeichnung tragen, z.B. 8×57 IRS